Hier gibt es jeden Monat aktuelle Beobachtungstipps - Sternwarte Zittau

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Hier gibt es jeden Monat aktuelle Beobachtungstipps

November 2024
Im November kann man wunderbar Planeten beobachten. Am Abendhimmel zeigt sich kurz nach dem Sonnenuntergang die Venus als Abendstern. Der Saturn lässt sich beispielsweise sehr gut am 10. November gegen Mitternacht beobachten, wenn sich der Mond in seiner Nähe aufhält.
Das nebenstehende Bild zeigt den Abend des 17. November gegen 22 Uhr. In der Nähe des Horizonts ist in Richtung Südosten der Mars zu sehen, der gerade aufgegangen ist. In unmittelbarer Nachbarschaft des fast vollen Mondes zeigt sich der helle Jupiter. Ein sehr schöner Anblick. Beide befinden sich in der Mitte der Sternbilder des Wintersechsecks, die jetzt allmählich wieder den Nachthimmel dominieren. Wer z.B. mit einem Fernglas einmal das Sternbild Fuhrmann absucht, kann mit etwas Geduld drei offene Sternhaufen auffinden. Sie zeigen sich in der Form kleiner nebliger Fleckchen.
Oktober 2024
Am Abend lässt sich der Jupiter kaum übersehen. Er überstrahlt alle anderen Objekte mit seinem hellen Glanz. Die Abbildung zeigt den Jupiter in Gesellschaft des Mondes am Abend des 20. Oktobers gegen 22:30 Uhr. Knapp über dem Horizont ist dann auch der Mars zu sehen, dessen Helligkeit am Monatsende kräftig zunehmen wird.
Halten Sie doch auch einmal Ausschau nach dem Herbstviereck, dass von vier hellen Sternen der Sternbilder Pegasus sowie Andromeda gebildet wird. Bei der Gelegenheit schauen Sie auch nach der Andromedagalaxie, die sie bei einem dunklen Himmel mit einem Fernglas als verwaschenes, nebliges Fleckchen oberhalb der Sternenkette der Andromeda beobachten können.
Nova mit Ansage!
Im Sternbild Nördliche Krone (lateinisch: Corona Borealis) lauert eine wiederkehrende Nova, die jederzeit ausbrechen könnte: T Coronae Borealis, (T CrB).
Bei T CrB wurden zuletzt in den Jahren 1866 und 1946 Ausbrüche mit einer Helligkeit von bis zu 2m beobachtet. Derzeit könnte die Helligkeit bei rund 11m liegen, also nahe der Grenzhelligkeit für ein 10x50-Fernglas in dunkler, klarer Nacht. Unter Nutzung eines Stativs wäre T CrB mit einer derartigen Optik blickweise erkennbar. In den Wochen vor einem Ausbruch steigt die Helligkeit auf bis zu 10m an – aber dann geht alles sehr schnell. Binnen weniger Tage erreicht die Nova 2m, und der nachfolgende Abstieg zurück auf etwa 10m dauert nur etwa zwei Wochen.
(So beschreibt es Professor Klaus-Peter Schröder in https://www.spektrum.de/news/nova-ausbruch-in-der-noerdlichen-krone-seien-sie-live-dabei)
Das erste Bild zeigt die Nördliche Krone in ihrer Gesamtheit. Im zweiten Bild einen Ausschnitt. Fotografiert am 9. Mai 2024 um 23 Uhr MESZ mit einer Canon 600d in Verbindung mit einem Zeiss Sonnar 2,8/180. Vergleicht man T CrB mit dem "rechts" neben ihm stehenden Stern mit der Helligkeit 9,8m, so wirkt der Veränderliche sogar ganz geringfügig heller und dürfte somit am 9. Mai 2024 bereits eine Helligkeit von 9,7m erreicht haben!
Und wenn Professor Schröder recht hat – dann wäre man fast an der Stelle, wo er schreibt: „aber dann geht alles sehr schnell“. Wenn die Nova so richtig in Fahrt kommt, dürfte sie für vielleicht eine Woche alle Sterne der Nördlichen Krone weit an Helligkeit übertreffen. Also Augen auf. Mit der Nova ist es wie mit der nächsten Flut – wir wissen, dass sie kommt, aber nicht wann sie kommt.
Das Sternbild Nördliche Krone (Corona Borealis) ist ein kleines, aber markantes Sternbild, welches leicht am Sterhimmel neben dem Sternbild Bootes aufzufinden ist.
Der blau markierte Ausschnitt zeigt die Begrenzung der Aufnahme vom 9. Mai 2024 im nächsten Bild. Zur Beobachtung genügt es, wenn man die Nördliche Krone gefunden hat, sich mit einem Fernglas die Gegend um den Stern ε anzusehen. Der grüne Kreis markiert T CrB.
 
Die Gegend um die Nova - fotografiert am 9.Mai 2024 um 23 Uhr MESZ. Die Zahlen sind Helligkeiten ohne Dezimalmarkierung. Also 77 ≙ 7m7  oder  117 ≙ 11m7.

Links zu Internetseiten mit weiterführenden Beobachtungstipps

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