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Hier gibt es jeden Monat aktuelle Beobachtungstipps - Sternwarte Zittau

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Hier gibt es jeden Monat aktuelle Beobachtungstipps

April 2025
Im Monat April hat die Venus den Abendhimmel verlassen, um demnächst wieder am Morgenhimmel aufzutauchen. Am Morgen des 27.04. wird sie dann in ihrem größten Glanz, d.h. in ihrer maximalen Helligkeit erstrahlen.
Weiterhin am Abendhimmel sichtbar sind Mars (im Sternbild der Zwillinge) und Jupiter (siehe Abbildung am 01.04. um ca. 22 Uhr). Interessant ist der Vorübergang des zunehmenden Mondes an offenen Sternhaufen der Plejaden im Sternbild Stier (siehe Abbildung). Dabei wandert der Mond durch den Sternhaufen hindurch. Sicherlich ein interessanter Anblick. Hierzu reicht schon ein einfaches fernglas, da die Sterne der Plejaden dort schon sehr deutlich zu sehen sind.
Am Sternhimmel räumen die Wintersternbilder lamgsam das Feld und machen Platz für die Frühlingssternbilder wie Krebs, Löwe und Jungfrau.
März 2025
Im Monat März ereignen sich zwei Finsternisse. Leider sind beide Himmelsereignisse von Deutschland aus schwierig zu beobachten. Die Mondfinsternis ereignet sich in den frühen Morgenstunden des 14. März. Gegen 5 Uhr tritt der Mond in den Halbschatten der Erde ein und geht etwas verfinstert unter. Bei der partiellen Sonnenfinsternis am Vormittag des 29. März sieht es nicht viel besser aus. In Berlin liegt der Bedeckungsgrad bei lediglich 15 %.
Viel mehr Freude bereitet da das Beobachten der nach wie vor zahlreichen Planeten am Nachthimmel. Zu Venus, Jupiter und Mars gesellt sich Anfang März der Merkur hinzu (siehe Abbildung). Am 1. März geht der Planet am Westhimmel gegen 19:30 Uhr unter. Da er sich nur wenig über den Horizont bewegt, ist eine sehr gute Horizontsicht ohne die Sicht behindernde Bäume, Gebäude etc. notwendig.
Der Laie schaut zum abendlichen Himmel und sucht die an einer Perlenschnur "aneinandergereihten" Planeten und – findet nichts.
Sehen wir uns die Positionen der Planeten beginnend von Merkur bis Neptun an:
Merkur steht in der Nähe der Sonne und ist nicht beobachtbar. Venus ist in der Abenddämmerung sehr schön sichtbar, sie ist – 4.5 Größenklassen hell. Sie steht in dem unscheinbaren Sternbild Fische und ist gegen 19 Uhr schon recht nahe am Horizont. Sie geht gegen 21 Uhr 30 unter. Unmittelbar südwestlich von ihr finden wir Saturn, der auf Grund der Kantenstellung seines Ringsystems nur etwa die 1. Größenklasse erreicht und im 8-fach vergrößernden Feldstecher bis Monatsende noch mit Venus gemeinsam im Gesichtsfeld zu sehen ist.
Dann kommt lange nichts – erst nach einem Bogen von etwa 45 Grad!  weiter östlich steht Jupiter nordwestlich vom Orion bei Aldebaran im Sternbild Stier.  Er hat eine Helligkeit von –2.6 Größenklassen und ist nach Venus der dominierende Planet am Himmel.
Jetzt müssen wir wieder einen Bogen von etwa 45 Grad in Richtung Osten schlagen und finden Mars im Sternbild der Zwillinge, mit –1.2 Größenklassen ebenfalls sehr hell und seine deutlich gelb-orange Farbe macht ihn leicht auffindbar.  Jupiter und Mars sind beide sehr schön auf obiger Aufnahme von Manfred Heinze aus Mittelherwigsdorf zu sehen.
Uranus steht mit 6. Größenklasse etwa eine ‚Handbreit’ östlich vom Jupiter – mit bloßem Auge nicht zu sehen und es bedarf eines Feldstechers, um ihn zu finden und einer guten Sternkarte, um ihn zu identifizieren
Neptun ist mit 8. Größenklasse noch wesentlich lichtschwächer und befindet sich in der Nähe der Venus, ohne einer sehr guten Sternkarte und einem Teleskop nicht auffindbar.
Von einer Planetenparade in Form aneinander gereihter Planeten kann keine Rede sein. Die Planetenparade reduziert sich schlichtweg auf den Umstand, dass außer Merkur alle Planeten am abendlichen Himmel sichtbar sind – mehr nicht. Es wäre gut, wenn Astronomie als Unterrichtsfach noch vorhanden wäre …
Dietmar Kitta
Nova mit Ansage!
Im Sternbild Nördliche Krone (lateinisch: Corona Borealis) lauert eine wiederkehrende Nova, die jederzeit ausbrechen könnte: T Coronae Borealis, (T CrB).
Bei T CrB wurden zuletzt in den Jahren 1866 und 1946 Ausbrüche mit einer Helligkeit von bis zu 2m beobachtet. Derzeit könnte die Helligkeit bei rund 11m liegen, also nahe der Grenzhelligkeit für ein 10x50-Fernglas in dunkler, klarer Nacht. Unter Nutzung eines Stativs wäre T CrB mit einer derartigen Optik blickweise erkennbar. In den Wochen vor einem Ausbruch steigt die Helligkeit auf bis zu 10m an – aber dann geht alles sehr schnell. Binnen weniger Tage erreicht die Nova 2m, und der nachfolgende Abstieg zurück auf etwa 10m dauert nur etwa zwei Wochen.
(So beschreibt es Professor Klaus-Peter Schröder in https://www.spektrum.de/news/nova-ausbruch-in-der-noerdlichen-krone-seien-sie-live-dabei)
Das erste Bild zeigt die Nördliche Krone in ihrer Gesamtheit. Im zweiten Bild einen Ausschnitt. Fotografiert am 9. Mai 2024 um 23 Uhr MESZ mit einer Canon 600d in Verbindung mit einem Zeiss Sonnar 2,8/180. Vergleicht man T CrB mit dem "rechts" neben ihm stehenden Stern mit der Helligkeit 9,8m, so wirkt der Veränderliche sogar ganz geringfügig heller und dürfte somit am 9. Mai 2024 bereits eine Helligkeit von 9,7m erreicht haben!
Und wenn Professor Schröder recht hat – dann wäre man fast an der Stelle, wo er schreibt: „aber dann geht alles sehr schnell“. Wenn die Nova so richtig in Fahrt kommt, dürfte sie für vielleicht eine Woche alle Sterne der Nördlichen Krone weit an Helligkeit übertreffen. Also Augen auf. Mit der Nova ist es wie mit der nächsten Flut – wir wissen, dass sie kommt, aber nicht wann sie kommt.
Die Gegend um die Nova - fotografiert am 9.Mai 2024 um 23 Uhr MESZ. Die Zahlen sind Helligkeiten ohne Dezimalmarkierung. Also 77 ≙ 7m7  oder  117 ≙ 11m7.
Das Sternbild Nördliche Krone (Corona Borealis) ist ein kleines, aber markantes Sternbild, welches leicht am Sterhimmel neben dem Sternbild Bootes aufzufinden ist.
Der blau markierte Ausschnitt zeigt die Begrenzung der Aufnahme vom 9. Mai 2024 im nächsten Bild. Zur Beobachtung genügt es, wenn man die Nördliche Krone gefunden hat, sich mit einem Fernglas die Gegend um den Stern ε anzusehen. Der grüne Kreis markiert T CrB.
 

Links zu Internetseiten mit weiterführenden Beobachtungstipps

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